Kategorie: solaMoments
Adrenalin Abenteuer Schwedisch Lappland
Für diejenigen, die es noch nicht gelesen haben: ich bin im Juli geboren und ein absolutes Sommerkind! Ich fahre von September bis April mit Sitzheizung auf höchster Stufe und liege manchmal sogar in ein großes Handtuch eingemummelt am Karibikstrand, weil es „kalt“ ist. Wenn ich an Urlaub denke, dann denke ich an die Südhalbkugel! An warme bis heiße Gefilde aber definitiv nicht an den hohen Norden, geschweige denn an den Polarkreis und Minusgrade. Brrr! Zumindest war das bis Anfang diesen Jahres so!
Nach unserem Trip im Dezember 2021 nach Rovaniemi in Finnland, hatten wir jetzt die Möglichkeit nach Schwedisch Lappland zu reisen. Zusammen mit meinen Solamento Reiseberater Kolleginnen und Kollegen und dem Veranstalter „Arctic Earth“ durften wir 5 Tage voller Action, Abenteuer und Adrenalin in und um Arvidsjaur verbringen. Arvidswas? Noch nie gehört!
Arvidsjaur ist eine kleine Stadt nahe am Polarkreis mit gerade mal 5000 Einwohnern. Und obwohl es nicht unbedingt eine Metropole ist, verschlägt es Jahr für Jahr sehr viele Deutsche dorthin. Wenn sich Lappland in den kalten Monaten zwischen Dezember und März in eine winterliche Märchenlandschaft verwandelt, ist die Zeit der Testfahrer, Ingenieure und Techniker der großen Automobilfirmen gekommen.
Von Stuttgart aus ging es in etwas mehr als 3 Flugstunden non-stop nach Arvidsjaur, wo wir mit Sonnenschein und strahlendblauem Himmel empfangen wurden. Die 20 Meter vom Flugzeug zum Terminal durften wir laufen und haben die kurze Zeit natürlich genutzt um direkt schon die ersten Bilder zu schießen. Für uns Reiseprofis sind natürlich auch Flugzeuge immer ein perfektes Motiv.
Winzige Flughafen haben den unschlagbaren Vorteil, dass man nie lange auf sein Gepäck warten muss. Somit hieß es für uns mehr oder weniger raus aus dem Flieger, rein ins Abenteuer.
Just cruising
Nach einem kurzen Stopp im Hotel, um die Koffer auf die Zimmer zu bringen und unsere Ausrüstung (Thermoanzug, Schuhe, Handschuhe und Helm) für die nächsten Tage entgegen zu nehmen, ging es für unseren Teil der Gruppe wieder zurück zum Flughafen, wo die Schneemobile bereits auf uns warteten. Für uns stand nämlich eine 2-stündige Einführungstour auf dem Programm. Die meisten von uns hatten noch nie zuvor die Gelegenheit mit einem Schneemobil zu fahren und waren entsprechend positiv aufgeregt.
Routiniert und geduldig erklärten uns die Guides die Do´s & Dont´s, wie man startet, wie man Gas gibt, wie man bremst und – ganz wichtig für uns Frostbeulen – wie die Griffheizung funktioniert! Dann ging es auch schon los: runter vom Flughafenparkplatz, direkt rein in die tiefverschneite Winterlandschaft, über zugefrorene Seen, durch Wälder hindurch, begleitet von einem atemberaubenden Sonnenuntergang!
Nachdem wir abstandhaltend in Kolonne fahrend an einem riesigen gefrorenen See angekommen waren, hatten wir die Möglichkeit, unsere Fahrkünste unabhängig voneinander zu testen. So hatten auch die Guides die Möglichkeit sich ein Bild der Gruppe zu machen und man selbst konnte sich ausprobieren und mehr Sicherheit erlangen.
Was für ein Start!
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Boxster on the Rocks
Am nächsten Morgen wartete DAS Überraschungshighlight schlechthin auf uns! Mit dem Porsche wie ein Profi übers Eis driften. Und ja, das ist auch was für uns Mädels! Auch für die, die das von vornherein für sich kategorisch ausgeschlossen hatten!
Bevor es auf die Strecke ging, gab es noch eine kurze theoretische Einweisung von Driftprofi Uwe. Hmm, zwischen Theorie und Praxis ist wie so oft auch hier ein kleiner aber feiner Unterschied, doch es ist ja auch noch kein Meister vom Himmel gefallen. Um überhaupt erstmal ein Gefühl für das Fahren auf Eis zu bekommen, waren die ersten 3-4 Runden sehr gemütlich und ohne driften. Es verteilten sich immer 2 Leute auf einen Boxter, gewechselt wurde dann wie man wollte.
Wir haben nach unseren Aufwärmrunden direkt schon die Chance genutzt eine Runde mit Uwe zu drehen. So konnten wir dem Profi über die Schulter schauen, die Fahrt genießen und in der nächsten Runde selbst loslegen. Für Uwe ist Driften mindestens genauso entspannend wie ein Buch lesen. Das würde ich bei meiner Driftpremiere noch nicht unbedingt behaupten! Was ich aber zu 1000% behaupten kann, ist, dass es MEGA Spaß macht! Und es macht gleich noch mehr Spaß, wenn man den Bogen oder besser gesagt das Timing raushat und tatsächlich über die Strecke driftet. Beim ersten Mal richtig Gas geben und das Lenkrad von allein zurücklaufen lassen, war schon noch etwas Respekt dabei. Aber dann…hat es einfach nur noch riesen Spaß gemacht! Soviel Spaß, dass man uns fast nicht mehr vom Track bekam…
Go Huskies
Nach dem Lunch ging es direkt weiter zur Husky Farm. Sobald uns die Hunde entdeckt hatten, gab`s kein Halten mehr. Ein wildes auf und ab Laufen, ein Jaulen und Bellen, jeder wollte sich von seiner besten Seite zeigen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie alle konnten es kaum erwarten vor den Schlitten gespannt zu werden. Mit einer begeisterten und verzückten Gruppe und sehr aufgeregten Hunden, war es für die Schlittenführer durchaus eine Herausforderung, den Hunden ihr Geschirr anzulegen und sie an die ihnen zugewiesene Position vor den Schlitten zu bringen. Kaum saßen wir auf den Schlitten, ging die wilde Fahrt auch schon los. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel sausten wir über einen zugefrorenen See und genossen das Gefühl von Freiheit. Bei selbstgemachtem Beerenkuchen und Kochkaffee ließen wir den Nachmittag ausklingen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Arvidsjaur machten.
Northern Lights…ein faszinierendes Naturschauspiel!
Zu sagen, wir hätten nicht gehofft Polarlichter zu sehen, wäre glatt gelogen! Schon als wir die Bestätigung für diese Reise bekamen, haben wir uns die Daumen gedrückt und gebetet, dass wir das große Glück haben würden. Technisch betrachtet sind Polarlichter das ganze Jahr über präsent, aber im Sommer wird es einfach nicht Dunkel genug, um sie zu sehen. Am besten kann man diese Lichtershow von Ende September bis Ende März beobachten, sofern der Himmel klar ist.
Die Kamera inkl. Stativ war gepackt, die Akkus alle geladen…wir waren bereit. Einige von uns hatten sich auch diverse Aurora Apps heruntergeladen und so wurden beim Abendessen erstmal die Aussichten geprüft. Am dritten Abend sollte es dann soweit sein. Mit unseren Guides ging es nach dem Abendessen auf Polarlichter-Jagd. Raus aus dem Städtchen, weg von allen Lichtquellen, rauf auf eine Aussichtsplattform. Es war sehr kalt, der Himmel war klar, doch gesehen haben wir… nichts! Sollte die App etwa nicht recht haben? Nach kurzer Beratung sind wir alle wieder in die Autos gesprungen und machten uns auf den Weg zum nächsten Spot. Und dann…ganz plötzlich…wie aus dem Nichts… fing es an. Erst war nur ein weißer Schleier am Horizont zu sehen, bevor wir die grünen Lichter tanzen sahen. Die Aurora war so stark, dass wir sie tatsächlich auch mit bloßem Auge sehen konnten. Sämtliche Kameras und Handykameras klickten um die Wette. Was für ein spektakuläres Erlebnis!
Zurück im Sattel
Zurück auf die Schneemobile! Nach der 2-stündigen Einführungstour am ersten Tag, stand eine 4-stündige Ausfahrt durch die traumhafte schwedische Winterlandschaft auf dem Programm. Rein in die Overalls, Sonnenbrille und Helm auf und los geht’s! Der strahlende Sonnenschein ließ die Schneekristalle glitzern, ein Gefühl der Freiheit stellte sich ein.
Nach etwas mehr als 2 Stunden legten wir an einer Hütte eine Lunchpause ein. Am Lagerfeuer wurden leckere Pitepalt (Teigklöße aus rohen Kartoffeln und Mehl, gefüllt mit Speck) für uns warm gemacht. Sehr lecker! Frisch gestärkt und etwas sonnengebadet ging es auf die letzte Etappe zurück zum Hotel.
Am Hotel angekommen, hieß es raus aus den Overalls, rein in die Jeans, das kleine Köfferchen gepackt und ab in die Autos. Next Stop: Piteå, ein kleines Städtchen am Bottnischen Meerbusen. Unser Hotel lag direkt am Meer, auch wenn wir weder Strand noch Wasser, dafür aber sehr viel Schnee und Eis gesehen haben. Der Ausblick vom Hotelzimmer war sehr beeindruckend. Schnee und Eis soweit das Auge reicht, hier und da sieht man noch eine der unzähligen kleinen Inseln.
Ich glaub, mich knutscht ein Elch
Auf der Rückreise nach Arvidsjaur standen noch zwei Stopps auf dem Programm. Bevor wir Sven, Rudolph und ihre Rentier- und Elchfreunde in „Cape Wild“ trafen, hielten wir erstmal im Supermarkt. Elche sind strikte Vegetarier. Möhren, Äpfel und Bananen sind daher ein echtes Highlight für sie. Voll bepackt mit Leckereien ging es also nach Luleå, wo Thomas mit seinem „Cape Wild“ ein Wildpark-Paradies für seine Tiere erschaffen hat. Im Wildpark leben neben 4 erwachsenen Elchen noch 2 Kälber sowie gut ein Dutzend Rentiere. Die Tochter des Hausherrn ist großer Fan des Disney-Films „Frozen“, somit darf ein Sven natürlich nicht fehlen. Genauso wenig wie ein Rudolph…auch wenn Rudolph in diesem Fall ein Weibchen ist.
Nachdem die Elche alle schön für uns posiert und uns zum Teil auch geknutscht haben, ging es weiter nach Storforsen.
Mit den Waffeln der Guides
Storforsen sind Europas größten Stromschnellen. Die Gesamtlänge der Stromschnellen beträgt 5 km und die Fallhöhe mehr als 80 Meter. Obwohl der Großteil der Schnellen noch gefroren ist, können wir das Wasser schon vom Parkplatz aus rauschen hören. Wie mag das dann erst nach der Schneeschmelze oder im Sommer sein? Eisbedeckte Holzstege führen vorbei an Schären, überqueren kleinere Bäche und führen mehr oder weniger direkt ans Ufer des Flusses. Diese Naturgewalt ist wirklich unglaublich!
Während wir staunend am Ufer standen und unzählige Fotos und Videos machten, haben unsere Guides ein Lagerfeuer an einer der vielen Grillstellen gemacht. Statt Fleisch oder Burger grillte wir ganz landestypisch Waffeln. Die ersten Exemplare ließen zwar etwas auf sich warten, aber sobald die gusseisernen Waffeleisen heiß waren, war die Produktion in vollem Gange.
Was für ein grandioser Abschluss einer intensiven, actionreichen Traumreise!
Wenn du, deine Familie, deine Freunde und/oder Kollegen nun auch Lust auf das Abenteuer Schwedisch Lappland habt, dann wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt sich diesen Traum zu erfüllen!
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