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Skiurlaub der besonderen Art – Es muss nicht immer Sölden sein

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Rund um den Globus locken viele weniger frequentierte Skigebiete

Der Boom ist ungebrochen: Skiurlaub ist für viele Deutsche ein unverzichtbares Stück Lebensqualität. Immerhin 35 Prozent von ihnen fahren mindestens einmal im Jahr in Skiurlaub. Unter den Destinationen ist Österreich der klare Favorit, und das mit klarem Abstand zum zweiten Platz im Destinationsranking: Deutschland mit Alpen, Allgäu, Schwarzwald und beliebten Zielen in den Mittelgebirgen. Auch Italien, Frankreich und die Schweiz sind gut im Geschäft. Aber all diesen Zielen wächst rund um den Globus starke Konkurrenz. Aus ganz verschieden Motiven – der Rummel in den klassischen Skigebieten ist zu groß geworden, der Schneemangel nervt oder einfach, um mal Abwechslung vom alljährlichen Einerlei zu haben – liebäugeln immer mehr mit Alternativen.

Finnisch Lappland

Im Trend, obwohl noch ein Nischenprodukt, liegt da Finnisch Lappland. Die Region mag ein wenig teurer sein, dafür wird dem Urlaub eine ganz spezielle Kombinationsmöglichkeit geboten. Abfahrtsski wird kombiniert mit Schneemobil-Safaris, Husky-Touren und Sauna-Genuss. Allerdings sind die Wintertage sehr kurz, sodass Wintergäste ihre Aktivitäten genau planen müssen. Die Skigebiete in Finnisch-Lappland liegen nicht so hoch wie in den Alpen. Aber sie leiden nicht unter Schneemangel und sind sehr gepflegt – ideal für Anfänger und Fortgeschrittene. Größtes alpines Skigebiet ist Levi, 170 Kilometer nördlich von Rovaniemi. Hier warten nicht weniger als 40 Pisten auf die Skifahrer.

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Eine Husky-Tour im Winterzauber Lapplands

Schwedisch Lappland

Schwedisch-Lappland gleicht dagegen wesentlich mehr den alpinen Skigebieten als die Skiregionen in Finnland: Die Berge sind schroffer und die Abfahrten sind länger. Und die Aprés-Szene ist lebendiger. Eine Auswahl der Hotspots für fortgeschrittene Skifahrer und freeender: Riksgränsen ist das nördlichste Skigebiet der Welt. Hier können Gäste bis Ende Juni Ski fahren – und das bei Mitternachtssonne! 10 Kilometer östlich liegt Björkliden, ein etwas ruhigeres Resort, das auch für Familien geeignet ist. Sie genießen das Erlebnis von Ski und Nordlicht. Geradezu berühmt für das Nordlicht ist das gleich nebenan liegende Abisko. Der Skihang ist klein, umso größer sind die Möglichkeiten zum Touren- und Freerideskiing. Action und Abenteuer findet man auch in der wild-romantischen Region um Arvidsjaur, wo man unter anderem Schneemobil-Touren in kleinen Gruppen, Schneeschuhwanderungen durch verschneite Wälder und, als  Motorsportfreund, sogar Eisdriften erleben kann.

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Adrenalin pur beim Eisdriften

Champagner-Schnee in Kanada

Andere Skifahrer zieht es im Winterurlaub vermehrt nach Kanada – und berichten unisono, dort „eine andere Welt“ gefunden zu haben. Das liegt in erster Linie am „Champagner Powder“, dem berühmten trockenen und weichen Pulverschnee in Kanadas Skirevieren. Diese sind meist riesig und nicht überlaufen. „Ich hatte oft das Gefühl, die Piste für mich allein zu haben“, sagt ein Skiurlauber, der Kanada für sich entdeckt hat. Die Weite verblüfft Skifahrer, die die dichte Bebauung der Alpenregionen kennen. Skifahren im Wald (Tree Runs) und außerhalb präparierter Pisten (Freeriden) sind in Kanada selbstverständlich. Das Land gilt auch als die Wiege des Heliskiing; preisgünstiger und nicht weniger atemberaubend ist das Cat-Skiing, also mit Pistenraupe statt Hubschrauber zu den schönsten Pulverschneegebieten.

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Heliskiing - das ultimative Ski-Erlebnis

Eine Zug-/Ski-Rundreise durch die kanadische Winterlandschaft

Ein wenig Namedropping: Whistler-Blackcomb, Revelstoke, Big White in British Columbia, Banff, Lake Louise, Sunshine Village in den Rocky Mountains und (das mehr europäisch geprägte) Skigebiet Mont Tremblant in der Provinz Quebec – das sind nur einige der vielen Ziele für Wintersportler. Da bietet es sich an, Zug-/Ski-Rundreisen zu buchen, um gleich mehrere Skigebiete – und die Bahnfahrt durch herrliche Winterlandschaften – zu genießen. Ein Beispiel aus dem kaum noch überschaubaren, üppigen Angebot: Eine Reise von VIA Rail „The Canadian“ führt von Vancouver durch die kanadischen Rockies nach Jasper, Banff und Lake Louise. Dabei werden nicht nur Ski-Resorts besucht, sondern auch andere Winteraktivitäten angeboten – Wintersafaris, Hundeschlitten-Fahrten oder Schneeschuh-Touren.

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Besser geht's nicht: Kanadas Winter-Hotspots mit einer kombinierten Zug-/Ski-Rundreise erleben

Ski-Safaris im Luxusbereich

Wenn Skiurlauber zur Abwechslung  nicht unbedingt andere Länder, sondern ausgefallene Skiurlaubs-Konzepte suchen, ist das wie der Griff in eine Wundertüte. So werden beispielsweise die zahlreichen Ski-Safaris in den Dolomiten auch als Luxus-Version angeboten. Eine solche heißt „Dolomites XXV Ski Safari“ und zeichnet sich durch besonders kleine Gruppen und Unterbringung in Rifugios aus. Letztere sind eine Art Skihütte mit oft berühmter Küche, in der es weitaus familiärer zugeht als in DAV- Skihütten. Das Pauschalangebot verspricht „hautnahe Bergerfahrung“.

Oder wie wäre es mit einem Luxuspaket in den Alpen mit dem Namen „Swiss Ski Safari“? Das Arrangement mit Privatführung und Unterbringung in hochwertigen Chalets dehnt sich auf die Schweiz, Italien und Frankreich aus. Es verspricht Heli-Drops – also die Absetzung mit Hubschrauber in besonders attraktiven Abfahrtspositionen  – und versteckte Pisten und richtet sich an Wintergäste mit viel Skierfahrung.

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Rifugios - auch tauglich für das Luxus-Segment

Wintersport auf dem Vulkan und anderes „Verrücktes“

Wer gründlich in die Wundertüte greift, findet auch durchaus „verrückte“ Angebote. Die Arula Chalets im österreichischen Oberlech überraschen mit einem geheimen Ausgang hinter Bücherregalen, einem selbst spielenden Steinway-Piano im Wohnzimmer, einem eigenen Casino-Spieltisch und einer privaten Eisfläche vor der Tür, auf der Gäste Curling üben können. Eine Nacht wie im Gefängnis fühlen sich Gäste im Hotel Erlebnis Post in Spittal an der Drau/Österreich, die die „Suite de prison“ buchen. Der Prosecco zum Willkommen wird durch eine Essens-Klappe gereicht, und für die „Inhaftierten“ gibt es ein „Gefängnis-5-Gänge-Menü“.

Last but not least existieren rund um den Globus Skigebiete, die wohl niemand für den Skiurlaub auf dem Schirm hat und die sich an Abenteurer und keinesfalls an Anfänger richten. So gibt es auf dem Gebirge Troodos auf Zypern Skipisten – das macht Skifahren morgens und Sonnen am Meeresstrand nachmittags möglich. Auch auf dem Vulkan Mauna Kea auf Hawaii ist Skifahren möglich. Selbst nach Afghanistan oder in den kurdischen Norden des Irak bieten Agenturen Skireisen an. Es muss eben nicht immer Sölden sein…

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Schnee auf dem Mauna Kea

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Autor: Horst Schwartz